Katutura - ein lebendiger Stadtteil und völlig anders als europäische Städte

10/24/2013 // Anja S. Korthues

Im Oktober war ich zum ersten Mal in Namibia – dieser Urlaub war meine erste Reise außerhalb von Europa und da niemand mit wollte oder konnte, plante ich den Urlaub komplett allein und individuell – und bei verschiedenen Reiseveranstaltern. Denn die erste Urlaubswoche verbrachte ich mit Reiten auf einer Farm bei Omaruru, danach buchte ich ein Hotel in Swakopmund, um dort einige Tage zu verbringen.

Bereits bei der Planung war das größte Problem, den Rücktransfer von Swakopmund zum Flughafen Windhoek zu organisieren. Es gibt zwar Unternehmen, die einen Transfer anbieten, aber entweder fuhren die samstags nicht oder so früh, dass ich einen halben Tag am Flughafen hätte verbringen müssen. Mit einem Mietwagen wollte ich aber auch nicht fahren – allein im Linksverkehr und im Falle einer Panne völlig auf mich allein gestellt. Also was tun als allein reisende Frau?

Bei meiner Suche stieß ich schließlich auf die Internetseite von African Desk und nahm Mailkontakt mit Elizabeth auf. Gemeinsam entwickelten wir die Idee eines privaten Transfers in Verbindung mit einem Besuch der Moonlandscape und einer Katutura-Township-Tour. So konnte ich den letzten Urlaubstag noch nutzen, um noch mehr von Namibia zu sehen – und dieser Tag war großartig!

Bereits morgens um 8.00 Uhr holte Nazeem mich im Hotel ab und fuhr mit mir Richtung Windhoek – mit einem Abstecher zur beeindruckenden Moonlandscape, einer fantastischen Landschaft. Auf der Fahrt nach Windhoek hatten wir tolle Gespräche im Auto, einen spannenden Austausch über verschiedenste Themen. So wurde die Fahrt nie langweilig. In Windhoek trafen wir dann Floyd, der uns zunächst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigte und dann mit uns Katutura und anschließend Penduka besuchte. Zu einer Namibiareise gehört ein Besuch im Township auf jeden Fall dazu! Wenn man nur die touristisch erschlossenen Teile und Sehenswürdigkeiten einer Stadt sieht, dann hat man die Stadt eigentlich nicht gesehen – denn das Leben spielt sich im Township ab und dort insbesondere auf der Straße. Man hört überall Musik und überall sind Menschen auf der Straße, spielende Kinder, Männer, „doing their business“, Menschen, die sich zum arbeiten, plaudern, einkaufen, Musik hören, usw. auf der Straße bewegen. Es ist ein lebendiger Stadtteil und völlig anders als europäische Städte. Floyd hat ein umfassendes Wissen über Windhoek und besonders über Katutura, da er dort aufgewachsen ist und in seinen Erzählungen schwingt seine Zuneigung zu diesem Stadtteil mit und reißt mich mit – unvorstellbar für mich als Europäer, in derart beengten Häusern zu leben empfinde ich Bewunderung und auch ein wenig Neid den Menschen gegenüber, die mit Nachbarn, Verwandten, Freunden eine so lebendige Gemeinschaft bilden. Dies wäre in einer deutschen Hochhaussiedlung, in der man oft nicht einmal seinen nächsten Nachbarn kennt (manchmal sogar niemals zu Gesicht bekommt), unvorstellbar.

Nach der Fahrt durchs Township besuchten wir noch Penduka und hatten hier das Glück, von den Frauen afrikanische Tänze dargeboten zu bekommen. Schließlich verabschiedeten wir uns von Floyd und Nazeem brachte mich zum Flughafen.

Mein Urlaub in Namibia war ein unvergessliches Erlebnis, ich habe so vielfältige Eindrücke gewonnen und so viele interessante Menschen kennen gelernt. Ich werde ganz sicher eines Tages wiederkommen! Und dann wahrscheinlich einen großen Teil des Urlaubs über African Desk buchen, die persönliche Beratung und Betreuung war spitze!

Vielen Dank, Elizabeth, Nazeem und Floyd!