Zu Besuch bei einer Gastfamilie im Township Mondesa

10/31/2007 // Marion König (Hamburg, Deutschland)

Während meines Afrikaurlaubes 2007 reiste ich durch Namibia - vom Fish River Canayon über Sossusflei und Swakopmund bis hoch zum Kaokofeld, begegnete ich Menschen der Stämme Damara, Herero, San und den Tieren im Etosha Nationalpark.

Nur der Einblick in den afrikanischen Alltag fehlte mir. Was lag näher, als bei einer Familie tageweise einzuwohnen? Elizabeth von African Desk erfüllte mir diesen Wunsch. Bei Ushi und ihren drei Boys war ich nun vier Tage "daheim" in Mondesa, etwa 5 km außerhalb von Swakopmund. Meine Gastfamilie bewohnt ein kleines Häuschen mit Terrasse und großem Garten mit europäischem Standard (Du/ WC, TV, Radio). Sie rückten für mich zusammen und ich hatte sogar ein eigenes Zimmer. Herzlich nahm mich die Familie in ihren Kreis auf. Mit Ushi besuchte ich die jüngsten Bewohner Mondesas im Kindergarten, aber auch befreundete Familien. Zu Fuß erkundeten wir Alt- und Neu-Mondesa. Mit dem Jüngsten meiner Gastfamilie schloss ich schnell Freundschaft, spielte und tobte mit ihm und seinen Freunden im Garten oder dem nahe gelegen Park, und wir lernten voneinander deutsche, englische und afrikaans-Wörter. Im Supermarkt (mit europäischen Waren sortiert!) kauften wir Lebensmittel ein, die wir gemeinsam verzehrten. Meine selbst zubereiteten "Nudeln mit Tomatensoße" (welches Kind isst die nicht?) schmeckten ebenso wie das von Ushi gekochte afrikanische Essen. Die Jungs gehen zur Schule, der Jüngste musste nicht nur lesen üben, sondern auch seine Schulkleidung selbst bügeln und zurechtlegen. Die Einwohner Mondesas sind freundlich und aufgeschlossen, im Nu umringte mich eine Schar Kinder auf der Straße, die mich neugierig bestaunten und alle an die Hand genommen werden wollten. Auch in meiner Gastfamilie fühlte ich mich wohl und eigentlich erlebte ich meinen afrikanischen Alltag als Mutter fast wie meinen in Deutschland - aber doch ganz anders, eine Erfahrung die sich für mich sehr lohnte.