Konzerte in der Namibwüste
Es gibt viele Gründe, warum wir Namibia in diesen fast drei Wochen ins Herz geschlossen haben, hier sind einige: Freundliche Menschen, eine beeindruckende Weite der Landschaft, besonders im Etoshapark eine große Vielfalt an Tieren, fotogene Gesteinsformationen und Sanddünen, Spuren deutscher Kolonialzeit in Swakopmund, landschaftlich schön gelegene Campingplätze, architektonisch interessante Lodges mit Luxusbuffet, ein erfrischendes Bad in stürmischen Atlantikwellen, jeden Tag ein blauer Gutelaunehimmel und die schönsten Sonnenauf- und -untergänge. Das Treffen mit Elisabeth und ihrer Familie zum Abendbrot am Lagerfeuer im Township Swakopmunds wird auch einer dieser Momente bleiben, die zu unserem rundum positiven Namibiagefühl beigetragen haben.
Längere Zeit hatten wir für eine größere Reise mit unseren drei Teenagern gespart. Da wir noch nie in Afrika waren, recherchierten wir im Internet und fanden die Homepage von African Desk. Dieses Reiseunternehmen schien für das zu garantieren, was wir suchten: Keine normale Touristenreise, sondern eine Reise durch Namibia mit Kontakt zu den hier lebenden Menschen. Einer der Namibier, der fast alle anderen Mitbürger seines Heimatlandes kennt, war unser Reiseführer und Fahrer Floyd: Ein exzellenter Fahrer, mit dem wir uns immer sicher auf den staubigen und steinigen Pisten gefühlt haben. Egal, auf welchen Namibianer das Gespräch kam, ob auf den Verfasser der Nationalhymne, den erfolgreichen Leichtathleten Frederiks oder den Profifußballer Benjamin, Floyd kannte alle und hat uns mit seinen Berichten die teilweise langen Fahrten unterhaltsam gestaltet.
Unsere Jungen spielten in einem Township Fußball auf einer staubigen Piste, unsere Tochter durfte das Pferd eines jungen Mannes besteigen und ein Stück reiten. Da Floyd auch eine Gitarre im Gepäck hatte, lernten wir namibianische Lieder und er deutsche. Unser Sohn hatte sich mit Floyds Gitarre so vertraut gemacht, dass er es im Himbadorf im Norden Namibias wagte, gemeinsam mit seiner singenden Schwester die Himba mit ein paar Liedern zu erfreuen. Diese revanchierten sich ebenfalls mit Gesang und Tanz.
Wir wünschen Elisabeth und ihren African Desk - Mitarbeitern noch viele weitere Kunden, die eine so perfekt organisierte Namibiareise erleben dürfen. Unsere Erwartungen jedenfalls wurden mehr als erfüllt, und wir waren traurig, als wir uns am Tag des Abflugs von unserem neuen Freund Floyd verabschieden mussten.
Juli 2009